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„Auf den Spuren der Steinhauer im oberbayerischen Inntal“ - Führung mit Hans-Jürgen Tremml zum Mühlsteinbruch Hinterhör

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Die Hitze war erheblich, trotzdem scheuten ca. 20 Aschauer am Freitag, dem 3. August 2018 den Weg nach Altenbeuern nicht, um mit Wolfgang Bude und Altbürgermeister Hans-Jürgen Tremml als Führer an der Exkursion zum Geotop „Mühlsteinbruch“ bei Hinterhör teilzunehmen, einem der schönsten Geotope Bayerns.



Zu Beginn seiner Führung wies Herr Tremml auf die engen Verbindungen zwischen Aschau und Neubeuern durch die Grafen Preysing hin, die lange Zeit Herrschaftsbesitzer sowohl von Aschau, als auch Neubeuern waren. Auf den Stufen der Altenbeuerer Kirche führte er kurz in die Geschichte ein. Die Kirche steht seit ca. 700 Jahren, zu Beginn als Wehrkirche, was die fensterlose Wand noch heute bezeugt. Ein Blick ins Innere überraschte besonders durch die seltene Darstellung der Dreieinigkeit in drei Personen im Hauptaltar, die hier das Verbot durch das Tridentinische Konzil überlebt hatte.

Weiter am Vorderhörer Kreuz vorbei mit dem Blick nach Hinterhör zum ehemaligen Landgut des Schlosses Neubeuern führte der Weg zum Mühlsteinbruch. Hierher brachte vor Millionen von Jahren die Alpenfaltung einen besonderen Sandstein hervor, der mit Feldspat und Quarzit vermengt ist und für Mühlsteine verwendet werden konnte. Drei Jahrhunderte wurden hier und in sieben kleineren Steinbrüchen in der Region Mühlsteine, die wegen ihrer Härte als Untersteine begehrt waren, von den Steinhauern gebrochen. Am Hinterhörer Steinbruch lag die Mächtigkeit der Gesteinsschicht bei bis zu 28 Metern und man kann die Bearbeitungsspuren der Rundlinge bis heute sehr gut erkennen. Die Erfindung der Stahlwalze machte die mühselige Arbeit der Steinhauer überflüssig und trotz des durch Nähe zum Inn begünstigten Handels mit den Mühlsteinen, wurde auch am Hinterhörer Steinbruch 1860 die Arbeit eingestellt.

Der Rückweg nach Altenbeuern führte die Gruppe über einen weiteren ehemaligen Steinbruch, dem „Bürgl“, der nur noch wenig Spuren des Mühlsteinbruches sehen lässt, aber heute ein idyllischer Theaterplatz und Festplatz für die Beurer Vereine ist.

Nach zwei interessanten und durch viele Geschichten unterhaltsam gestalteten Stunden bedankte sich Wolfgang Bude namens des Heimat- und Geschichtsvereins Aschau mit einer Flasche Wein bei Altbürgermeister Tremml.

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