Schloss Hohenaschau
Feierliche Eröffnung des Laubensaales nach erfolgreicher Renovierung
Die erfolgreich abgeschlossene Renovierung des Laubensaals auf Schloss Hohenaschau nahm der Heimat- und Geschichtsverein Aschau zum Anlass, alle Sponsoren zu einer kleinen Feierstunde in den Laubensaal einzuladen.
Bürgermeister Werner Weyerer begrüßte die Anwesenden aufs herzlichste. Unter anderen waren gekommen Herr Landrat Josef Neiderhell, der Leiter der Verwaltung der bayerischen Schlösser, Seen und Gärten, Herr Dr. Johannes Erichsen, Frau Dr. Margot Hamm vom Haus der Bayerischen Geschichte, Herr Peter Jakobi von der Bayerischen Landesstiftung, Herr Wolfgang Kaupe von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Herr Martin Schwegler von der Sparkassenstiftung, Herr Baron Rasso von Cramer-Klett, um nur einige zu nennen. Herr Weyerer bedankte sich bei allen, die zum guten Gelingen beigetragen haben, insbesondere auch bei dem Heimat- und Geschichtsverein, ohne dessen Einsatz, bzw. den Einsatz seiner Mitglieder die Durchführung der Landesausstellung 2008 nicht möglich gewesen wäre.
Herr Hans Rucker, 1. Vorstand des Heimat- und Geschichtsvereins, erzählte aus der neueren Geschichte des Laubensaales. So führte er aus, dass noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts unter Theodor II. von Cramer-Klett die Bedeutung dieses Raums nicht erkannt wurde. Die alten Malereien waren mit Tüchern abgedeckt oder wurden sogar übertüncht. Später fanden dann einige nicht professionelle Restaurierungsarbeiten statt. „Tradition ist nicht das Bewachen der Asche, sondern das Anfachen der Glut“, mit diesem Zitat von Benjamin Franklin umschrieb Hans Rucker die Rolle von Herrn Dr. Erichsen, der letztlich feststellte, dass diese Malereien nicht irgendwelche beliebigen Wandmalereien waren, sondern durch die Verwendung alter italienischer Stiche ein Beispiel des zu dieser Zeit stattfindenden bayerisch – italienischen Kulturaustausches waren. Herr Rucker schilderte auch den Ablauf der Finanzierung und st
ellte fest, dass derzeit alle Kosten bis auf einen kleinen Restbetrag gedeckt sind, nicht ohne mehrfach darauf hinzuweisen, dass ein Teil der Malereien, nämlich der Sockel, aus Kostengründen noch nicht restauriert werden könne, er aber die Hoffnung nicht aufgebe, die noch fehlenden € 50.000 noch irgendwie aufzutreiben.
Herr Landrat Josef Neiderhell bedankte sich für die Einladung und würdigte die Arbeit aller Beteiligten. Er sicherte seine Unterstützung bei der Finanzierung der verbleibenden Restarbeiten zu.Herr Dr. Johannes Erichsen erläuterte die kulturhistorische Bedeutung des Laubensaales, stellt dieser doch, wie schon oben beschrieben, ein wichtiges Zeugnis des zur Barockzeit stattfindenden Kulturaustausches zwischen Bayern und Italien dar. Aufgrund der Tatsache, dass die Frau des bayerischen Kurfürsten Ferdinand Maria - Henriette Adelaide -, die selbst aus Italien stammte, italienische Künstler an den Hof brachte, folgte man auf Schloss Hohenaschau auch dem Trend der Zeit. Herr Dr. Erichsen führte weiter aus, dass das Schloss Hohenaschau darüber hinaus auch ein wichtiges Zeugnis des Lebens und Wirkens des Adels in Bayern ist, und dass es schön wäre, wenn das Schloss der breiten
Bevölkerung zugänglich gemacht werden könnte.
Umrahmt wurde die kleine Feierstunde von einem Trio, bestehend aus Querflöte (Evelyn Kluger), Gitarre (Andi Reichhelm) und Oboe( Udo Brandes). Die vorgetragene zeitgenössische Musik gab der Veranstaltung den erforderlichen würdigen Rahmen.
Zum Ausklang lud der Heimat- und Geschichtsverein alle zu einem kleinen Umtrunk ein.
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Artikel vom 15. Oktober 2010 im OVB
Alle Fotos wurden freundlicherweise von Foto Berger zur Verfügung gestellt.