„Karl IV.“ - die bayerisch-tschechische Landesausstellung in Nürnberg
Der erste Ausflug des Jahres 2017 führte Mitglieder und Freunde des Heimat- und Geschichtsvereins Aschau am 3. März 2017 nach Nürnberg. Um 8 Uhr war Abfahrt in Aschau. Im Bus bot Dr. Feldmann einen kleinen Überblick über die wechselvolle Geschichte der zweitgrößten Stadt Bayerns und eine Einführung zur Ausstellung „Karl IV.“ Trotz Staus und dichtem Verkehrs erreichte der Bus dank des umsichtigen Fahrers Thomas Lengauer wie vorgesehen nahezu pünktlich gegen 11 Uhr den Ausstellungsort „Germanisches National Museum“ inmitten der Altstadt von Nürnberg.
Karl IV. (1316 – 1378) aus dem Haus der Luxemburger und böhmischer König war einer der bedeutendsten Kaiser des Spätmittelalters. Er war Nachfolger Ludwigs des Bayern, dem die Landesausstellung 2014 in Regensburg gewidmet war. Das wichtigste Werk seiner Regentschaft war sicher die Verabschiedung der „Goldenen Bulle“, quasi dem „Grundgesetz“ des römisch-deutschen Reiches, die bis zu seinem Ende 1806 Gültigkeit hatte. Die Ausstellung ist in Kooperation mit tschechischen Institutionen entstanden und im Jahr 2016 auch in Prag gezeigt worden.
Der Besucherandrang war groß, als wir das Haus erreicht hatten. Aufgeteilt in zwei Gruppen und mit zwei sehr guten Führern und der ausgezeichneter Führungstechnik des Hauses ausgestattet konnten sich alle der hervorragenden und prächtigen Exponate erfreuen. Nach Ende der Führungen war genügend Zeit, noch einmal in Ruhe die Ausstellung alleine zu besichtigen. Andere nahmen die Gelegenheit wahr, sich in Nürnberg umzusehen, die Burg und die berühmten Kirchen der Stadt auf eigene Faust zu besichtigen.
Um 17 Uhr fanden sich alle wieder am Busparkplatz ein. Drei Stunden später konnte Herr Dr. Feldmann erleichtert feststellen, daß der Ausflug wie geplant über die Bühne gegangen war und alle Mitfahrer waren mit ihm der Überzeugung, einen interessanten Tag in der alten freien Reichstadt verbracht zu haben.
Februar Stammtisch des HGV
Ehrenbürger und Altbürgermeister Kaspar Öttl war beim Februar-Stammtisch des Aschauer Heimat- und Geschichtsvereins zu Gast. Er las interessante, lustige aber auch besinnliche Texte aus seinen „Aufzeichnungen eines Landbürgermeisters“. Über 100 begeisterte „alte Aschauer“ und „Zuagroaste“ lauschten seinen Erzählungen, die von den „Hohenaschauer Musikanten“ musikalisch begleiteten. Ein besonderer Abend für kurzweilige Heimatgeschichte.
Jahreshauptversammlung des Heimat- und Geschichtsvereins am 23. Januar 2017
Im Saal des „Chalet“ in Aschau begrüßte der erste Vorsitzende Dr. Ulrich Feldmann die zahlreich erschienenen Mitglieder zur Jahreshauptversammlung 2017.
Nach einer Gedenkminute für die im vergangenen Jahr verstorbenen Mitglieder ging Dr. Feldmann auf die leider abnehmende Mitgliederzahl des Vereins ein, die vor allem der Überalterung geschuldet ist. Daher schlägt er eine Erhöhung des seit Bestehen des Vereins gleich gebliebenen Mitgliederbeitrags auf 10€ jährlich vor, um die Aufgaben des Vereins auch zukünftig schultern zu können. Die Mitgliederversammlung genehmigt diesen Vorschlag.
Rezension
„Schöne Heimat“, Heft 4 2016, Hrsg. Bayerischer Landesverein für Heimatpflege e.V.
Bude, Wolfgang: „Der Lehrer von Stein.“ Vom Leben der Menschen im oberbayerischen Priental (1908-1927).
Aschau i. Chiemgau (Heimat- und Geschichtsverein Aschau i. Chiemgau) 2015.
232 Seiten mit ca. 300 Abb., € 17
Stein ist eine kleine Ortschaft im oberbayerischen Priental an der einzigen Verbindungsstraße zwischen Aschau im Chiemgau und Sachrang. Um den schulpflichtigen Kindern im Priental den Schulweg zu verkürzen - im schlechtesten Fall wären es sieben Kilometer einfach gewesen -, errichtete man im Jahre 1908 ein Schulhaus in Stein. Es war bis 1969 in Betrieb. Erster Lehrer und Schulleiter dort war Max Hickl (1883-1969) aus Rosenheim. Seine Dienstwohnung befand sich in dem von Architekt Franz Zell im so genannten Heimatstil geplanten Schulhaus. 19 Jahre lang unterrichtete Hickl in Stein sieben Jahrgangsstufen in einer einzigen Klasse mit durchschnittlich 30 Schülern. Am Ende ihrer Schulzeit nahmen sie außer den Kenntnissen im Lesen, Schreiben und Rechnen auch ein von ihm selbst verfasstes, 70 bis 100 Seiten starkes „Heimatbuch" mit in ihr weiteres Leben, worin die Kulturgeschichte des Prientales in Text und Bild festgehalten war.