Marterl erinnert an Mordtat in Weidachwies von 1901, Restaurierung durch Heimat- und Geschichtsverein
Der „mächtige Ahornbaum rechts der Straße von Weidachwies nach Niederaschau“ (Zellerhornstraße, Einmündung Cramer-Klett-Straße), von dem Max Ziegmann in seinem Buch „Aschau wie es früher war“ erzählt, der musste schon vor Jahren gefällt werden. Das Wegmarterl jedoch steht nun schon bald 110 Jahre immer noch an gleicher Stelle; nur dass der Weg nicht mehr wie ursprünglich direkt an ihm vorbei führt. Es hat seinen Platz ein paar Meter in der eingezäunten Wiese am Beginn des Lärchenweges und ist mit Stacheldraht gegen die neugierigen Kühe geschützt. Nach wetterbedingten Schäden ließ Baron Ludwig Benedikt von Cramer-Klett, dem der Grund dort gehört, das ursprünglich aufgestellte entfernen und ein künstlerisch gefertigtes errichten. Der „Zahn der Zeit“ nagte natürlich auch an diesem schmiedeeisernen und ließ das von einem Rimstinger Maler geschaffene Bild verblassen. Die Kühe taten ein Übriges, so dass es immer wieder gerichtet werden musste. Bernd Reiter und Günter Mayer wendeten schon vor 10 Jahren viel Zeit auf, um Schäden zu beheben und dadurch das Andenken der an dieser Stelle geschehenen Mordtat zu erhalten. Letzten Herbst ließ der Heimat- und Geschichtsverein das stark beschädigte Denkmal abbauen und während der Wintermonate von Thedy Metzler (Schmiedearbeiten) und Wolfgang Fischer (Malerei) herrichten und restaurieren. Jetzt montierte es der gemeindliche Bauhof wieder an seinen an gestammten Platz, unter dem inzwischen prächtig gewachsenen neuen Ahorn.
Barocke Malerei im Laubensaal auf Schloss Hohenaschau
Nach Jahrzehnten des „Rätselratens" endlich Klarheit: die Restauratoren der barocken Wandmalerei im historischen Laubensaal auf Schloss Hohenaschau haben die Signatur des Malers „Jacop Karnutsch" gefunden. Sie ist auf der rechten Seite der Westwand, auf der die römische Villa Pamphilj dargestellt ist, zu sehen. Auf einer Predella über einem Fensterbogen im Obergeschoss hat sich der Künstler, der u.a. auch am Herrenchiemseer Inseldom arbeitete, verewigt.
Damit bestätigten sich die Vermutungen des Priener Kunsthisorikers Peter von Bomhard aus den 1950er Jahren und die Recherchen von Dr. Johannes Erichsen (Präsident der Verwaltung der Bayerischen Schlösser, Seen und Gärten) aus dem Jahre 2007. Leider ist eine zweite Signatur nicht mehr lesbar. Dabei handelt es sich mit größter Wahrscheinlichkeit um Karnutschs Kollegen, Joseph Eder, der häufig mit ihm zusammen Aufträge ausführte. Beide wohnten um diese Zeit (1686) in Prien. Wie Restaurator Wolfgang Lauber meint, könnte es durchaus sein, dass es sich bei dem Mann mit Perücke an einem Fenster des Palastes, der einen Hut in der Hand hält, um ein Selbstportrait von Jacop Karnutsch handelt.
Mit diesem bemerkenswerten „Schlusspunkt" gehen mittlerweile die aufwändigen Restaurierungsarbeiten (seit 2006, ca. 236.000 €) an der kostbaren Wandmalerei des Laubensaales unter Federführung des Aschauer Heimat- und Geschichtsvereins dem Ende entgegen. Dennoch werden die Restauratoren auf Schloss Hohenaschau nicht auf Dauer ihre Zelte abbrechen. Was noch unbedingt wieder hergestellt werden muss, sind die im unteren Bereich des Saales (ca. 1 m zwischen Dielenboden und Gemälden) stark geschädigten, an die Wand gemalten Blumen umrankten Balkongeländer. Die Restaurierungskosten hierfür belaufen sich nach Kostenvoranschlägen auf rund 50.000 €. Der Verein ist zuversichtlich, das Geld für dieses regional bedeutsame Kulturdenkmal über Zuschüsse und Sponsoring zusammen zu bringen, damit der Laubensaal als Gesamtkunstwerk erhalten bleibt.
Bildergalerie
Sensationelle Urnengräber-Funde aus der Bronzezeit in Aschau i.Chiemgau
Bei einem abendlichen Rundgang über die Felder nahe bei Höhenberg mit dem Metalldetektor wurde Sebastian Aringer plötzlich fündig. Bei näherer Sondierung des Fundes stellte er aber fest, dass es sich um Grabfunde handelte, die er verantwortungsbewusst im Boden beließ und im Landesamt für Denkmalpflege in München (BLfD) meldete.Es wurde ein Ortstermin mit Dr. Pietsch vom BLfD vereinbart, der die Funde als gefährdet einstufte, sodass eine Grabungsgenehmigung erteilt wurde. Sebastian Aringer beauftragte den Archäologen Dr. Stephan Möslein aus Bad Tölz mit der Bergung. Auf dem Bild von links nach rechts: Knut Stolte, Sebastian Aringer, Dr. Stefan Möslein, Bgm. Werner Weyerer.
Sitzung des Verwaltungsrates der Sparkasse Rosenheim - Bad Aibling auf dem Schloss Hohenaschau
