Bericht zum Ausflug nach Altötting, 8. Juni 2011
Am 8. Juni 2011 besuchte der Heimat- und Geschichtsverein den Wallfahrtsort Altötting, um, wie schon die letzten Jahre, traditionell einmal im Jahr der verstorbenen Mitglieder des Vereins zu gedenken. Die Fahrt war verbunden mit einer Stadtführung, die uns zu den wichtigsten Stätten in Altötting führte. So besuchten wir:
Chronikprojekt der Gemeinde Aschau i.Chiemgau, Stand 2011
Zum Chronikprojekt der Gemeinde Aschau i.Chiemgau wurden die folgenden Dokumente neu eingestellt:
Kurzbeschreibung des Chronikprojektes, statistische Daten und Liste der Quellenbände
Ausführliche Würdigung des Chronikprojektes und Motivation
Liste der Quellenbände und Leseproben
Marterl erinnert an Mordtat in Weidachwies von 1901, Restaurierung durch Heimat- und Geschichtsverein
Der „mächtige Ahornbaum rechts der Straße von Weidachwies nach Niederaschau“ (Zellerhornstraße, Einmündung Cramer-Klett-Straße), von dem Max Ziegmann in seinem Buch „Aschau wie es früher war“ erzählt, der musste schon vor Jahren gefällt werden. Das Wegmarterl jedoch steht nun schon bald 110 Jahre immer noch an gleicher Stelle; nur dass der Weg nicht mehr wie ursprünglich direkt an ihm vorbei führt. Es hat seinen Platz ein paar Meter in der eingezäunten Wiese am Beginn des Lärchenweges und ist mit Stacheldraht gegen die neugierigen Kühe geschützt. Nach wetterbedingten Schäden ließ Baron Ludwig Benedikt von Cramer-Klett, dem der Grund dort gehört, das ursprünglich aufgestellte entfernen und ein künstlerisch gefertigtes errichten. Der „Zahn der Zeit“ nagte natürlich auch an diesem schmiedeeisernen und ließ das von einem Rimstinger Maler geschaffene Bild verblassen. Die Kühe taten ein Übriges, so dass es immer wieder gerichtet werden musste. Bernd Reiter und Günter Mayer wendeten schon vor 10 Jahren viel Zeit auf, um Schäden zu beheben und dadurch das Andenken der an dieser Stelle geschehenen Mordtat zu erhalten. Letzten Herbst ließ der Heimat- und Geschichtsverein das stark beschädigte Denkmal abbauen und während der Wintermonate von Thedy Metzler (Schmiedearbeiten) und Wolfgang Fischer (Malerei) herrichten und restaurieren. Jetzt montierte es der gemeindliche Bauhof wieder an seinen an gestammten Platz, unter dem inzwischen prächtig gewachsenen neuen Ahorn.
Barocke Malerei im Laubensaal auf Schloss Hohenaschau
Nach Jahrzehnten des „Rätselratens" endlich Klarheit: die Restauratoren der barocken Wandmalerei im historischen Laubensaal auf Schloss Hohenaschau haben die Signatur des Malers „Jacop Karnutsch" gefunden. Sie ist auf der rechten Seite der Westwand, auf der die römische Villa Pamphilj dargestellt ist, zu sehen. Auf einer Predella über einem Fensterbogen im Obergeschoss hat sich der Künstler, der u.a. auch am Herrenchiemseer Inseldom arbeitete, verewigt.
Damit bestätigten sich die Vermutungen des Priener Kunsthisorikers Peter von Bomhard aus den 1950er Jahren und die Recherchen von Dr. Johannes Erichsen (Präsident der Verwaltung der Bayerischen Schlösser, Seen und Gärten) aus dem Jahre 2007. Leider ist eine zweite Signatur nicht mehr lesbar. Dabei handelt es sich mit größter Wahrscheinlichkeit um Karnutschs Kollegen, Joseph Eder, der häufig mit ihm zusammen Aufträge ausführte. Beide wohnten um diese Zeit (1686) in Prien. Wie Restaurator Wolfgang Lauber meint, könnte es durchaus sein, dass es sich bei dem Mann mit Perücke an einem Fenster des Palastes, der einen Hut in der Hand hält, um ein Selbstportrait von Jacop Karnutsch handelt.
Mit diesem bemerkenswerten „Schlusspunkt" gehen mittlerweile die aufwändigen Restaurierungsarbeiten (seit 2006, ca. 236.000 €) an der kostbaren Wandmalerei des Laubensaales unter Federführung des Aschauer Heimat- und Geschichtsvereins dem Ende entgegen. Dennoch werden die Restauratoren auf Schloss Hohenaschau nicht auf Dauer ihre Zelte abbrechen. Was noch unbedingt wieder hergestellt werden muss, sind die im unteren Bereich des Saales (ca. 1 m zwischen Dielenboden und Gemälden) stark geschädigten, an die Wand gemalten Blumen umrankten Balkongeländer. Die Restaurierungskosten hierfür belaufen sich nach Kostenvoranschlägen auf rund 50.000 €. Der Verein ist zuversichtlich, das Geld für dieses regional bedeutsame Kulturdenkmal über Zuschüsse und Sponsoring zusammen zu bringen, damit der Laubensaal als Gesamtkunstwerk erhalten bleibt.
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